Erich Suhrbier, Horst Mattern, Hubert Schilberg und Werner Jentzsch bei der Siegerehrung zur Deutschen Meisterschaft 1965 in Essen

Bei den olympischen Spielen 1964 in Tokio war Briel nicht dabei. Für die Rheintreue rückte Erich Suhrbier (4. Platz in Tokio) in den Blickpunkt, in dessen Fahrwasser auch die aufstrebenden Nachwuchsfahrer Horst Mattern und Werner Jentzsch auf sich aufmerksam machten. Bei den Deutschen Meisterschaften '64 meldete sich Fritz Briel zurück und gewann die 1.000 Meter. Der Nachwuchs, verstärkt durch den zweimaligen Medaillengewinner von Tokio Holger Zander, schlug sich hervorragend - der Vierer in der Besetzung Suhrbier/Mattern/Schilberg/Jentzsch gewann  die Lang- und Mittelstrecken, der Zweier Suhrbier/Zander erwies sich als unschlagbar und auch die weibliche Jugend mit Breuer/Knoth/Krämer/Reich errang zwei Titel.

1966 gelang Fritz Briel ein letzter großer Streich - er gewann seinen 10. Deutschen Meisterschaftstitel (10.000m) und qualifizierte sich für die WM in Berlin-Grünau, wo er Bronze holte. Holger Zander gewann zusammen mit Heinz Büker im KII die Silbermedaille bei den Titelkämpfen. Im Olympiajahr 1968 traten die jüngeren Rheintreuer endgültig aus dem Schatten Briels - gleich drei Düsseldorfer waren in der Kanuauswahl der Spiele in Mexiko: Horst Mattern, Erich Suhrbier und Holger Zander - Medaillen sollte es allerdings keine geben. Eine stattliche Kolonie Düsseldorfer Schlachtenbummler fand ihren Weg nach Mexiko und zeigte sich in der Lage, nicht nur Siege zu feiern, sondern auch ihre Verlierer zu trösten.



Mit Horst Mattern, Erich Suhrbier und Holger Zander stellte die Rheintreue bei den Olympischen Spielen in Mexico gleich drei Teilnehmer


Horst Mattern und Theo Geesmann

Die der Olympiade folgenden Jahre brachten nur "magere" Erfolgsergebnisse (1969 und 1970 jeweils nur ein Deutscher Meistertitel). Doch wenige Wochen nach den Deutschen Meisterschaften ‘70 führte Horst Mattern den DKV-Vierer bei der Weltmeisterschaft zur Silbermedaille (knapp geschlagen vom Olympiasieger Norwegen). Die frühen 70er brachten dann neuen Schwung in den Verein. Holger Zander feierte ein Comeback und der zur Mannschaft zu gestoßene Theo Geesmann schaffte bei den Titelkämpfen ‘71 sogar einen Hattrick: innerhalb von 120 Minuten wurde er dreimal Deutscher Meister (KI, KII mit H. Mattern  und in der Staffel). Im Jahre 1972 war der Zweier Mattern/Geesmann das erfolgreichste Boot des DKV und empfahl sich mit überragenden Leistungen bei den Deutschen Meisterschaften in Hannover für die Olympiade im gleichen Jahr (München). Tragischerweise wurde der Erfolgszweier im Vorfeld der Spiele aufgrund einer Erkrankung Geesmanns auseinandergerissen und Horst Mattern landete mit J. Riemenschneider im Olympiafinale "nur" auf dem 8ten Rang.

Das nacholympische Jahr brachte die zunächst letzten internationalen Erfolge für die Kanuten des Vereins: Horst Mattern gewann zum Abschluß seiner internationalen Karriere eine weitere Vizeweltmeisterschaft im KIV über 1.000 Meter (in Tampere). In den folgenden Jahren errangen immer wieder Boote der Rheintreue Madaillen bei nationalen Meister- schaften, doch auf internationaler Sicht tat sich für den Verein erst wieder etwas, als Uli Eicke - WM-Vierter im CI in Tampere - von Wuppertal an den Rhein wechselte. Bei den Weltmeisterschaften 1974 in Mexiko wurde Eicke 8ter, zwei Jahre später belegte er bei der WM in Belgrad schon Platz vier. Wiederum zwei Jahre später fuhr Uli Eicke als einziger Rheintreuer (August Tepe war in der Qualifikation knapp gescheitert) zu den olympischen Spielen '76 nach Montreal. Obwohl er sich im Vorfeld der Olympischen Spiele in glänzender Verfassung zeigte, lief es für Eicke im olympischen Wettkampf alles andere als gut: nach zwei 8ten Plätzen über 500 und 1.000 Meter dachte er ans Aufhören. Doch er fand nach den Spielen zu seiner Form zurück und unterstrich in den folgenden Jahren seine Position als Ausnahmeathlet im deutschen Kanurennsport - belohnt wurde dies mit den Vizeweltmeisterschaften 1977 in Sofia und 1979 in Duisburg

 

 

 


Uli Eicke auf dem Weg zur Vize-Weltmeisterschaft 1979 in Duisburg


Der "Achter" Deutscher Meister 1980 mit Röse, K.v.d.Twer, Wüster, Lewandowsky, Glaser, Eicke, Funke Köhler und Steuermann Uli v.d.Twer

Neben den sportlichen Erfolgen, soll natürlich nicht ein "ganz spezieller" Sieg Eickes unerwähnt bleiben: einen Sieg nämlich, den er in einer ungewöhnlichen Mannschaft mit Holger Zander (Kayak) und Emil Schmitz (Vereinspräsident) errang. Die Einzelheiten darüber findet man HIER.

Alle Hoffnungen auf einen Medaillengewinn durch Uli Eicke bei den olympischen Spielen in Moskau 1980 wurden durch den Druck der Politik auf den Sport zunichte gemacht - trotz des eindeutigen Gegenvotums der Sportler Deutschlands sprach sich das Deutsche NOK für das Boykott der Spiele ‘80 in Moskau aus. National ging es allerdings für die Rheintreue aufwärts. Zunächst wechselten Hermann Glaser und Bernd Köhler vom VfK Dreisbach nach Düsseldorf; ihnen folgte eine ganze Schar weiterer Canadier-Größen: Hans-Martin Röse, Klaus und Uli von der Twer, sowie Klaus Lewandowsky und Gert Wüster. Zusammen mit dem Allrounder Klaus Funke stiegen allesamt in das größte Mannschaftsboot im Kanurennsport, den Canadier-Achter. Zwischen dem ersten Achtertraining und dem Titelgewinn bei den Deutschen Meisterschaften ‘80 in München lagen nur wenige Wochen.

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