Petra Spiewack und Claudia Richter - Deutsche Meisterinnen in der Schülerinnenklasse A

Dem Olympiasieg  waren vier Titelgewinne Eickes bei den Deutschen Meisterschaften in Duisburg vorausgegangen. Der Nachwuchs war allerdings nicht minder erfolgreich. Udo Davids wurde 3ter über 1.000m und 2ter über 500m in der Juniorenklasse und für die Schülerinnen aus der Trainingsgruppe Horst Matterns gab es im Vierer Gold (2000m) und Silber (500m), sowie Silber für Petra Spiewack im KI und Bronze für Spiewack/Richter im KII. Auch nach dem Olympiasieg riß die Erfolgssträhne für die Rheintreue nicht ab: von den Meisterschaften 1985 in München wurden insgesamt 6 Gold-, 8 Silber- und 1 Bronzemedaille nach Düsseldorf gebracht. Im gleichen Jahr nahm Eicke seinen internationalen Abschied: bei der WM in Mechelen bestätigte er mit der Silbermedaille seinen Olympiaerfolg.

Eicke nahm seinen nationalen Abschied bei den Deutschen Meisterschaften 1986 in Essen wo er noch einmal alle drei Einerstrecken gewinnen konnte. Seitdem ist es ruhiger geworden, was die Medaillenausbeute der Rheintreue bei Deutschen Meisterschaften betrifft. Werner Hähnel eroberte 1987 bis 1989 auf der Langstrecke im Canadier noch zwei 2te und einen 3ten Platz. Im Grunde genommen war mit dem Abschied Eickes eine fast 40ig jährige Erfolgssträhne der Rheintreue zu Ende gegangen und die letzten Jahre haben anschaulich gezeigt, wie schwierig es ist in dieser Zeit eine beständige Rennmannschaft aufzubauen und junge Talente zu finden und bei der Stange zu halten.

Werner Hähnel

8. Januar 1987 - Der Untergang des Bootshauses

Fast symbolisch sind daher die Ereignisse in der Nacht zum 8. Januar 1987 zu werten: ein Taxifahrer, der in dieser Nacht am Rheinufer entlang fuhr, bemerkte eine seltsame Schräglage des Rheintreue Bootshaus und alarmierte Feuerwehr und Polizei. Vermutlich hatte ein treibender Baumstamm die stromseitigen Schwimmer des Bootshauses leck geschlagen - das Bootshaus kippte mit einer Schräglage von 90 Grad in den Rhein. Die Existenz der Rheintreue war gefährdet und  Anpacken aller Rheintreuer war gefordert: viele krempelten die Ärmel hoch und halfen zu retten, was noch zu retten war. Mit Hilfe von Tauchern wurde das Mobiliar geborgen und Bootsmaterial gesichert. Anschließend begann die eigentliche Bergung, doch ein weiteres Mal sank das Bootshaus. Nach der zweiten Bergung kam trotz aller Bemühungen das Todesurteil für das alte Bootshaus: zwei unabhängige Sachverständige erklären das Haus für Schrottreif. Die Rheintreue war plötzlich ohne Bleibe.

Nach dem das alte Schmuckstück innerhalb von drei Wochen abgewrackt worden war, begannen die Planungen für einen Neubau, was sich jedoch sehr schnell als nicht finanzierbar erwies. Aus sportlichen Gründen wurde der Bau eines fest stehenden Bootshauses diskutiert, in dem der gesamte Verein unter einem Dach beherbergt wäre - die Rennmannschaft trainierte ja seit Ende der Siebziger Jahre im Leistungszentrum im Düsseldorfer Hafen. Der Gedanke kein neues schwimmendes Bootshaus zu bauen stieß aber bei den Traditionalisten des Vereines auf Ablehnung. So einigte man sich schließlich auf den Erwerb eines alten Schulschiffes der Haniel-Reederei in Duisburg. Es handelte sich dabei um ein 1903 vpm Stapel gelaufenes Zweischrauben-Dampfboot, das viele Jahre zwischen Rotterdam und Basel pendelte. 1922, von der Firma Haniel gekauft, schleppte die "Johann W. Welker" Kohlekähne. In den 60er Jahren wandelte die Reederei das Schiff in ein schwimmendes Internat um, auf dem Schiffsjungen zu Kapitänen ausgebildet wurden.

Das Haniel Schulschiff Johann W. Welker wurde 1988 zum neuen Vereinsheim umgebaut

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